Das Loben - Warum weniger Lob zu mehr Selbstvertrauen führt

Das Loben - Warum weniger Lob zu mehr Selbstvertrauen führt
Photo by Lukas Leitner / Unsplash
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Das Wichtigste in 30 Sekunden:
• Kinder tragen ihre Motivation von Natur aus in sich
• Übermäßiges Lob macht Kinder abhängig von äußerer Bestätigung
• Beschreibende Beobachtung stärkt das kindliche Selbstvertrauen
• Eltern sind achtsame Begleiter statt Bewerter

"Super!", "Toll!", "Bravo!" - diese Worte rutschen uns als Eltern ganz automatisch über die Lippen. Doch was gut gemeint ist, kann die natürliche Entwicklung unserer Kinder ungewollt bremsen.

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🎯 Der natürliche Weg des Kindes

Kinder brauchen keine ständige Bewertung von außen. Sie tragen den Antrieb zum Lernen und Wachsen bereits in sich. Wenn wir diesen natürlichen Prozess durch übermäßiges Lob stören, lernen sie, sich an unserer Bewertung zu orientieren, statt ihrer eigenen Wahrnehmung zu vertrauen.

🔍 Der Zusammenhang zwischen Lob und Selbstvertrauen

  • Wenn Kinder weniger von außen bewertet werden, lernen sie besser, sich selbst einzuschätzen
  • Statt nach Bestätigung zu suchen, entwickeln sie ein Gespür für ihre eigenen Erfolge und Herausforderungen
  • Sie handeln aus eigenem Antrieb statt für das Lob von anderen
  • Ihr Selbstvertrauen wächst auf einem stabilen Fundament ihrer eigenen Erfahrungen

💫 Was wir stattdessen tun können

Präsent sein statt kommentieren
Beispiel: "Ich bin hier und sehe dich"
statt "Toll gemacht!"

Beobachten statt bewerten
Beispiel: "Ich sehe, du hast für dein Bild viele verschiedene Farben verwendet."
statt "Toll gemalt!"

Beschreiben statt loben
Beispiel: "Der blaue Himmel nimmt den ganzen oberen Teil des Bildes ein."
statt "Das ist aber schön!"

Anteilnehmen statt beurteilen
Beispiel: "Du hast lange an dem Puzzle gearbeitet. Jetzt ist es fertig."
statt "Super gemacht!"

Gefühle spiegeln statt urteilen
Beispiel: "Deine Augen strahlen, als du den Turm anschaust"
statt "Das hast du toll hinbekommen!"

Prozess würdigen statt Ergebnis bewerten
Beispiel: "Du hast nicht aufgegeben, bis der letzte Stein saß"
statt "Toll durchgehalten!"

Nächste Schritte erkunden statt abschließen
Beispiel: "Was möchtest du als nächstes mit dem Turm machen?"
statt "Fertig, super!"

Erfahrung teilen statt bewerten
Beispiel: "Ich freue mich mit dir über deinen stabilen Turm"
statt "Das ist aber toll geworden!"

🌱 So unterstützen wir echtes Wachstum

Ein achtsamer Umgang mit Lob bedeutet nicht, dass wir unseren Kindern keine Anerkennung mehr zeigen. Im Gegenteil: Durch genaues Beobachten und ehrliches Interesse bauen wir eine tiefere Verbindung auf. Wir sehen, was unser Kind wirklich beschäftigt und können es gezielt in seiner Entwicklung begleiten.

💭
"Wenn wir weniger loben, beobachten wir mehr. Wenn wir mehr beobachten, beginnen wir, unser Kind wirklich zu sehen. Und wenn wir unser Kind wirklich sehen, können wir es auf bedeutungsvollere Weise unterstützen."

Quelle: Davis, S. (2021). Dein Montessori Kind: Was Kinder brauchen, um sich zu eigenständigen, kreativen und empathischen Persönlichkeiten zu entwickeln.

🎯 Dein Weg als Elternteil

Beginne mit kleinen Schritten:

  1. Beobachte einen Tag lang bewusst deine "Lob-Gewohnheiten"
  2. Übe dich darin, statt zu bewerten, zu beschreiben
  3. Schenke deinem Kind deine volle Aufmerksamkeit
  4. Vertraue auf die natürliche Entwicklung

Denk daran: Veränderung braucht Zeit. Sei geduldig mit dir selbst. Mit jedem kleinen Schritt unterstützt du dein Kind dabei, ein selbstbewusster, intrinsisch motivierter Mensch zu werden.

💬 Fragen? Gedanken? Erfahrungen? Antworte einfach auf diese Mail - ich melde mich garantiert persönlich zurück!

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Der Artikel wurde nach pädagogischen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen zusammengestellt. Jedes Kind ist einzigartig - pass die Vorschläge an die individuellen Bedürfnisse deines Kindes an.

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